Gerade zu Beginn der eigenen Yogapraxis ist es nicht nur wichtig, die korrekte und individuelle Ausrichtung der Haltungen und ihre Synchronisation mit der Atmung zu erlernen, die durch eine persönliche Begleitung sichergestellt werden kann. Im Rahmen meines yogatherapeutischen Coachings erstelle ich für meine*n Klient*in ein auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittenes ganzheitliches Therapieprogramm, das neben einer yogatherapeutischen Übungsreihe und meditativem Achtsamkeitstraining auch Ernährungsempfehlungen (sowohl aus dem Ayurveda als auch nach DGE-Richtlinien) und ayurvedische Konstitutionstypen-Analyse umfasst, die der/die Klient*in selbstständig in seinen Alltag integriert. Dabei gilt das Prinzip: Alles kann, nichts muss. Es entspricht nicht dem Wesen des Yoga, dogmatische Vorschriften zu einer veganen Lebensweise etc. zu erlassen. Jeder Yogaweg ist so individuell wie der Mensch, der ihn geht, solange er sich innerhalb der Koordinaten des Schönen, Wahren und Guten bewegt – hier: dem Zugewinn an persönlicher Lebensfreude und Erfahrung zwischenmenschlicher Harmonie. Denn: erst, wenn wir mit uns im Reinen sind, können wir auch gut zu anderen Menschen und Lebewesen sein.
"Nicht Yoga-Veda mehr soll mich lehren, noch Atharva-Veda, noch die Asketen, noch irgendwelche Lehre. Bei mir selbst will ich lernen, will ich Schüler sein, will ich mich kennen lernen, das Geheimnis Siddhartha."
(Hermann Hesse, Siddhartha; 1922)
Stabilität und Öffnung, Kräftigen und Dehnen sind zwei wesentliche Koordinaten der körperlichen Yogapraxis. Zur Gesunderhaltung von Körper und Geist bedarf es der Harmonisierung der gegensätzlichen Pole, innerhalb derer sich das physiologische System des Menschen bewegt. Yin Yoga löst Verklebungen im faszialen Gewebe und erschließt dem Bewegungsapparat einen neuen Aktionsradius, während Hatha Haltungen die Muskulatur darüber hinaus auch kräftigt, so dass wir diesen Radius optimal ausschöpfen können. Im Yin Yoga werden Haltungen passiv und über einen längeren Zeitraum gehalten, auf welche Weise sich eine tiefe Entspannung der fokussierten Muskulatur wie auch des gesamten Vegetativums herstellen lässt. Die dem Hatha Yoga entlehnten Yang-Sequenzen ergänzen die statischen Passagen einer Yin-Yang-balancierten Yogastunde durch aktiv gehaltene und teils dynamischere Körperhaltungen. Eine detaillierte wissenschaftliche Erklärung der gesundheitsfördernden Wirkungen meiner angebotenen Praxis-Einheiten finden interessierte Leser*innen in meiner Mediathek.
Wir werden immer älter – und wollen entsprechend immer länger ein agiles und mobiles Leben führen. Yoga eignet sich für alle „Silver Agers“ hervorragend, um so lange wie möglich körperliche und geistige Fitness beizubehalten und den Lebensabend aktiv zu gestalten. Vor allem für ältere Senioren dient ein an die individuelle Verfassung angepasstes Yoga als Sturzprophylaxe, zur Vorbeugung von Deformationen und Brüche des zunehmend porösen Skelettapparats und Aufrechterhaltung der Bewegungsfreude. Besonders Frauen haben nach den Wechseljahren damit zu kämpfen, dass die Dichte ihrer Knochensubstanz abnimmt. Yoga ist eine hervorragende Methode, um diesem Schwund vorzubeugen und Brüchen im Alter vorzukommen, da die Praxis nicht nur die die Knochen umgebende Muskulatur stärkt, sondern den Stoffwechsel und das Knochenzellwachstum im Knochenmark anregt.
Dass Yoga sich zunehmend als weiblicher Volkssport entwickelt, ist nicht nur auf das Repertoire an effektiven figurformenden Asanas zurückzuführen: Die weibliche Biologie unterwirft Frauen allmonatlich hormonellen Schwankungen, die schließlich in die Umbruchphase der Menopause münden. Dazwischen tickt die berühmte biologische Uhr. Aufgrund der körperlichen Belastungen und des gesellschaftlichen Drucks durch diverse Rollenbilder von Weiblichkeit verlangt es vielen Frauen nach Sinnklärung. Im Yoga lernt frau ihre natürliche, ureigentliche weibliche Kraft zu realisieren und in die Selbstwirksamkeit zu kommen. Yoga feiert die Begegnung von männlicher und weiblicher Energie, von Shiva und Shakti in ihrem Ergebnis der uns erscheinenden Lebensvielfalt.
Der Frauenanteil in Yoga Klassen beträgt rund 80 bis 90 %, dabei wurde Yoga im alten Indien nicht nur von Männern erfunden, sondern leistet auch für den männlichen Körper hervorragende Dienste. Die männliche Muskulatur neigt noch mehr als die weibliche zur Verkürzung. Aufgrund des vorherrschenden Männlichkeitsideals muskulöser, athletischer Körper investieren Männer jedoch überwiegend in Ausdauer und Muskelaufbau und vernachlässigen die Erweiterung bzw. Aufrechterhaltung ihrer Gelenkigkeit und Flexibilität, was mit zunehmenden Alter zu erheblichen Mobilitätseinschränkungen führt. Yoga ist daher als Ergänzung zum Krafttraining geradezu ein Muss – und gestaltet sich nicht minder fordernd. Obendrein wird auch für Männer in einer Gesellschaft, in der traditionelle Konstruktionen von Männlichkeit zunehmend in den Hintergrund treten, die Auseinandersetzung mit Lebensfragen und der eigenen biografischen Standortbestimmung zunehmend bedeutsam. Yoga ist für Frauen wie Männer – Yoga ist für den Menschen.
Ayurveda (wörtl.: „Wissenschaft vom Leben“) ist die 3000 Jahre alte indische Gesundheitslehre, die eng mit dem Yoga verknüpft ist. Ayurvedische Prinzipien kommen in jeder Yogapraxis zum Tragen. Das ayurvedische Yoga oder kurz Ayur Yoga richtet seine Praxis explizit an der individuellen ayurvedischen Konstitutionsanalyse aus und relativiert seine Empfehlungen an allgemein verbindlichen biorhythmischen Gesetzen wie Jahres- oder Tageszeit. Ayur Yoga betrifft eine Vielzahl an Lebensbereichen und umfasst Asanaübungen und Reinigungstechniken ebenso wie Empfehlungen zu Ernährungsverhalten oder Schlafhygiene. Ein besonderer Höhepunkt ist eine Yogaeinheit in der freien Natur. Die indischen Ashrams (wörtl. "Waldakademien") sind seitjeher Rückzugsorte für eine authentische und intensive Yogapraxis. Daher biete ich bei entsprechenden Wetterverhältnissen im Münchner Süden unter anderem Stunden auf der Indianerwiese im Perlacher Forst und bei den Grünwalder Römerhügeln an oder in der Hirschau im Münchner Norden.
Yoga hat sich im Laufe seiner Modernisierung immer weiter ausdifferenziert und mit Nachbardisziplinen wie Pilates oder den Kampfkünsten neue Zwischenformen ausgebildet, die sich effizient ergänzen. Das Ballet Barre® Training ist ein ausgewogenes körperbetontes Übungskonzept, dass Anmut und tänzerische Dynamik aus dem Ballett mit zentrierten und core-stabilisierenden Intervallen aus dem Pilates-Training synthetisiert.
Ich biete als ergänzende Einheiten im Rahmen des yogatherapeutischen Coachings oder als selbstständige Stunden Yogilates oder durch die NYC Ballet School inspiriertes Ballet Yoga an.